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28.09.2015 - Totale Mondfinsternis

Mondfinsternis

Am 29.09.2015 konnte man endlich wieder, nach mehr als 7 Jahren, eine totale Mondfinsternis in Europa beobachten. Jedoch musste man sehr früh aufstehen oder gar die Nacht durch machen, da die Finsternis um etwa 02:00 Uhr MESZ begann und erst mit Sonnenaufgang endete.

Das Wetter spielte in den größten Teilen Deutschlands mit und ich fuhr auf den kleinen Rummelsberg in Brandenburg. Wir kamen um 02:30 Uhr am Beobachtungsort an und bauten das Equipment auf. Auf dem Berg erwarteten uns schon zwei weitere Herren, die es sich am Lagerfeuer gemütlich gemacht hatten. Doch die größte Überraschung vor Ort war das gigantische Nebelpanorama, das direkt vor uns lag. Der Mond erhellte die Umgebung und erleuchtete den Nebel. Obwohl es keine künstlichen Lichtquellen in der näheren Umgebung gab, war es sehr hell und unsere Körper warfen Schatten. Noch...

Schon wenige Minuten nach unserer Ankunft konnte man eine kleine Verdunklung am Mond beobachten: Den Halbschatten der Erden. Die Kraniche wurden unruhig und die Stille wurde durch den ohrenbetäubenden Lärm der Vögel gestört. Vielleicht spürten sie ja, dass sich etwas Verändert.

Um etwa 02:07 Uhr Ortszeit begann der Mond in den Kernschatten der Erde einzutreten. Man spricht vom 2. Kontakt. Die obere-linke Seite des Mondes verfinsterte sich.

Der Schatten der Erde wanderte erstaunlich schnell über die Mondoberfläche und es wurden nach und nach immer mehr Sterne sichtbar. Unsere eigenen Schatten wurden schwächer und auch den Nebel konnte man immer undeutlicher wahrnehmen. Auch der Sternenhimmel wurde nach und nach immer intensiver. Nach ca. einer Stunde, um 04:11 Uhr, begann die totale Phase.

Der Mond schien jetzt in einem rostigen Rot. Die Medien sprechen vom "Blutmond". Aufgrund der Streuung der langwelligen Strahlung, verschwindet der Mond nicht komplett, sondern erscheint rot. Von der ehemaligen Vollmond-Helligkeit, war nichts mehr übrig geblieben. Das Nebelfeld konnte man nur noch erahnen und die Milchstraße erstreckte sich hell und deutlich über unseren Köpfen. Einen so klaren Sternenhimmel konnte ich selten beobachten.

Hohe Luftfeuchtigkeit und Tau ließen die Linsen der Kamera beschlagen. So misslang der Versuch ein Zeitraffer der Verfinsterung aufzunehmen. Alles war Nass: Kamera, Decken, Taschentücher und leider auch die Objektive. So musste ich alle paar Minuten die Linse reinigen, nur damit sie wenige Zeit später wieder beschlug. Leider wirkten sich die Schlieren auch auf die Fotos auf. Das visuelle Erlebnis konnte man sowieso nicht auf ein Foto bannen.

Während der totalen Phase leuchtete der Mond rot zwischen den Sternen. Die Aufhellung unterhalb des Mondes wanderte zur linken Seite und wurde immer heller. Schließlich trat der Mond gegen 05:23 Uhr wieder aus dem Kernschatten aus. Es begann zu dämmern und die Sonne ging langsam auf.

Monduntergang und Sonnenaufgang

Noch während der Mond langsam aus dem Schatten der Erde austritt, setzt die Dämmerung ein. Das Ende der Mondfinsternis konnte man zwar noch beobachten, jedoch war das Geschehen um unseren kleinen Berg herum viel interessanter. Im Westen sah man den untergehenden Mond vor einem blauen Streifen am Horizont, dem Erdschatten. Davor zog der Nebel seine Bahnen.

Auf der anderen Seite ging im Osten die Sonne auf. Für einen kurzen Moment konnte man Sonne und Mond zur gleichen Zeit beobachten. Die Sonnenstrahlen durchfluteten die Nebelfelder und bildeten Schattenstrahlen. Ich fotografierte noch ein wenig, bevor wir gegen 07:00 Uhr zurück nach Berlin fuhren.

Zusammengefasst war die Mondfinsternis vom 28.09.2015 ein unvergessliches Naturschauspiel. Das Wetter spielte mit und die Nebelfelder um uns herum gaben der Nacht noch einen besonderen Reiz.

Video-Zusammenfassung der Mondfinsternis 2015

Am Ende möchte ich euch noch ein kurzes Video zeigen, dass unsere Beobachtung zusammenfasst und einige Stimmungen vor Ort wiedergibt.