Private Webseite von Andreas Möller

30.08.2012 - Escalante Slot Canyons

Zebra Slot und Tunnel Slot

Zebra Slot Canyon

Am Morgen fuhren wir ins Visitor Center um uns über den Zustand der Slot Canyons zu erkundigen. Die Flash Flood Wahrscheinlichkeit wurde mit "moderate" angegeben. Das heißt soviel wie "mittel/ungewiss". Danach ging es aus zwei Gründen wieder direkt zum Zebra Slot. Zum Einem stand der Slot jetzt in einem sehr guten Licht und zum Anderen musste der versäumte Tunnel Slot nachgeholt werden. Im Visitor Center sagte man uns, dass der Tunnel Slot etwa brusthoch mit Wasser gefüllt sein soll. Oha.

Am Zebra Slot angekommen, wurde die schon bekannte Prozedur durchgezogen: Ab durch das kniehohe Wasser in den Slot Canyon hinein. Dann entstand eines meiner Lieblingsfotos des Tages. Jetzt weiß man, woher der Zebra Slot seinen Namen hat.

Nun sollte endlich der versäumte Slot Canyon nachgeholt werden. Es gibt zwei Wege um zum nahe gelegenen Tunnel Slot zu gelangen. Man kann den Wash vor dem Zebra Slot in Richtung Osten folgen und den Tunnel Slot von "vorne" betreten. Wir sind jedoch dem kürzeren Weg gefolgt. Hierzu muss man direkt vor dem Eingang des Zebra Slots nach rechts in einen kleinen Seitencanyon einschlagen und die Felsen nach oben klettern. Oben findet man riesige Felder von Moqui-Marbles. Diese Steine sind von einer oxidischen Eisenverbindung umgeben und kommen nur in Utah vor.

Diese Felder sind zwar interessant, aber hütet euch davor ein Souvenir mitzunehmen!

Wenn man immer geradeaus läuft, dann erkennt man einen Zaun und direkt daneben einen weiteren Canyon welcher direkt in Laufrichtung liegt. Diesen betritt man und erreicht letztendlich den Eingang des Tunnel Slot Canyons. Dieser liegt unverfehlbar auf der rechten Seite.

GPS-Position: Nördlicher Eingang zum Tunnel Slot

Zur unserer Überaschung befand sich im Tunnel Slot absolut kein Wasser, wurde nicht etwas von "brusthoch" erzählt? Der Tunnel Slot ist ein wirklich sehr kurzer Slot Canyon in dem man viel Platz hat. Er ist genau das Gegenteil des Zebra Slots. Es gibt keine Streifen und keine engen Stellen, dafür leuchtet der Canyon von innen her in roten Farben. Beim fotografieren sollte darauf geachtet werden, dass man kein direktes Sonnenlicht mit auf dem Bild hat. Die Kontraste sind sehr hoch und es ist wirklich schwer diesen Canyon aufs Foto zu bannen.

Peek-A-Boo, Spooky Gulch und Dry Fork

Trailhead

Nachdem wir wieder am Trailhead des Zebra Slots und am auch Auto ankamen, ging es weiter auf der Hole in the Rock Road nach Süden. Hier befinden sich gleich drei Slot Canyons: Der Peek-A-Boo Slot, der Spooky Slot und der Dry Fork Slot Canyon. Irgendwann sieht man auf der Hole in the Rock Road eine Abzweigung nach Links die mit "Dry Fork" beschriftet ist. Dieser folgt man bis zum Ende und parkt direkt am Trailhead. Zum Ende hin ist ein 4WD, also Allrad, vom Vorteil da diese Passage recht sandig und etwas steil ist. Am Trailhead angekommen hörten wir schon lautes Geschrei und viel Gerede aus dem Gebiet der Canyons. Diese sind übrigens ca. 700 Meter vom Trailhead entfernt! Was war denn da los? Wir stiegen also hinab und versuchten den Steinfiguren zu folgen. Wie sich herausstellte, war das jedoch ein Fehler. Man findet so keinen direkten Abstieg. Erst ein kleiner Umweg in Richtung Dry Fork bietet einen idealen und sandigen Weg nach unten. Lasst euch nicht von den Steinfiguren in die Irre führen.

GPS-Position: Trailhead der Escalante Slot Canyons GPS-Position: Abstieg in den Wash

Eine kurze Übersicht über die drei Slot Canyons: Der Peek-A-Boo ist ein Canyon der viel Spaß macht. Hier muss geklettert werden und er hat zwei Arches. Der Dry Fork Canyon ist der am leichtesten zu bewältigende Slot Canyon. Man kann bequem auf sandigem Boden durch die Enge wandern. Der schwierigste Slot von allen dreien, ist mit Abstand der Spooky.

Peek-A-Boo Canyon

Unser erstes Ziel war der Peek-A-Boo Canyon. Der Peek-A-Boo Slot Canyon wird oft als "Spaßcanyon" bezeichnet. Das ist er auch, so wie wir ihn erlebt haben.

Enge Feldwände im Peek-A-Boo Slotcanyon

Das erste Hindernis ist der etwas komplizierte Aufstieg. Man geht nicht einfach in den Canyon hinein, sondern man muss eine ca. 4 Meter hohe und steile Wand hinauf klettern. Als kleine Hilfe wurden einige Tritt-Schlitze in den Fels gemeißelt. Selbst für geübte Leute ist der Aufstieg nicht so einfach. Man braucht Halt und muss sich mit Schwung nach oben ziehen. Auch wenn man nicht so tief fiele, seid bitte vorsichtig um Prellungen, Knochenbrüche und Schürfwunden zu vermeiden.

Eingang des Peek-A-Boo Canyons

Wie bereits erwähnt, hörten wir schon von Trailhead aus ohrenbetäubendes Geschrei. Als wir endlich im Canyon waren sahen wir eine Horde von Kindern (mindestens 10) direkt unter den Arches herumlaufen. Von 4 bis 12 Jahren war sicherlich alles dabei gewesen. Dazu kamen 3 Frauen und ein Mann, ein Säugling war ebenso anwesend. Dazu kamen noch 3 Hunde!!! Nach einen wirklich kleinen Smalltalk erfuhren wir, dass zwei Kinder vermisst wurden und jetzt auf diese gewartet wird.

Na super, das ist mal eine Atmosphäre. Wer mein Foto vom Trailhead sieht, der wird sicherlich bemerkt haben, dass die maximale Anzahl der Wandergruppe nicht 12 Personen überschreiten darf. Außerdem haben Hunde in diesem Gebiet nichts verloren. Außerdem frage ich mich wie die Kinder es geschafft haben den schweren Aufstieg zu meistern. Das ist für Kinder in dieser Größe eine wahre Herausforderung und noch dazu sehr gefährlich.

Slot Canyons sind kein Spielplatz und sollten immer mit Vorbereitung und Vorsicht betreten werden.

Eine ebenfalls sehr unschöne Tatsache ist das Geritze in die Canyonwände. Einigen Personen scheint die jahrmillionen-lange Arbeit der Natur einfach egal zu sein. Das Fotografieren konnte man zu dieser Zeit vergessen, da dauernd irgendjemand vor die Linse rannte. Vor allem der Arch hat es den kleinen Kindern angetan. Nach einer Weile fanden sich dann die verlorenen Jungs ein und die Gruppe stieg in den Wash hinab. Ruhe. Nun konnten wir in aller Ruhe den Peek-A-Boo erkunden. Direkt nach dem Aufstieg überspannen zwei Felsbögen den Canyon. Geht man etwas tiefer hinein, dann verengen sich die Wände immer mehr und schlängeln sich durch den Sandstein. Wenn man den ersten, doch recht kurzen, Teil verlassen hat, dann sollte man auf keinen Fall umkehren. Der Peek-A-Boo hat noch viel mehr zu bieten wenn man ihn in Richtung Norden folgt. Auf den letzten paar Metern gibt es eine richtig enge Stelle die einen Vorgeschmack auf den Spooky Slot Canyon bietet. Der Rucksack muss seitlich oder über den Kopf transportiert werden.

Wer den Ausgang erreicht hat, der kann wieder den selben Weg durch den Peek-A-Boo zurück gehen oder weiter zum Spooky Canyon wandern. Hier wird jedoch ein GPS-Gerät oder ein Kompass benötigt um den Eingang zu finden. Die beste Zeit zum Fotografieren ist übrigens der frühe Vormittag oder späte Nachmittag, wenn kein Licht in den Canyon fällt. Wir waren zur Mittagszeit im Peek-A-Boo und die Kontraste waren viel zu groß. Jedoch halfen einige Wolken vor der Sonne diese zu reduzieren.

Spooky Slot Canyon

Der Spooky Slot macht seinen Namen alle Ehre. Spooky heißt so viel wie "Spuken/Gruseln". Nachdem wir den Peek-A-Boo Canyon verlassen hatten, wanderten wir ca. 650 Meter nach Osten zum Eingang zum Spooky Slot. Wer kein Navigationsgerät hat, der wird den Eingang verfehlen. Gute Navigationskenntnisse, ein GPS-Gerät oder mindestens ein Kompass sind vonnöten um den nördlichen Eingang zu finden. Es geht hinab in den Wash. Schon von oben konnten wir den Eingang zum Spooky Slot erkennen.

GPS-Position: Nördlicher Eingang vom Spooky Slot

Das wichtigste kommt zuerst: Dieser Canyon ist extrem eng. Wer Klaustrophobie hat, sehr unsportlich oder etwas zu dick geraten ist, der sollte die Wanderung durch den Spooky Canyon unterlassen!

Wenn man den Spooky Canyon betritt (von Norden), dann sieht er zuerst wie ein gewöhnlicher Slot Canyon aus. Er begrüßt einem sogar mit einem Arch. Die Wanderung ist noch recht angenehm und die Wände stehen noch relativ breit auseinander. Doch nach einiger Zeit beginnen die Wände immer höher und steiler zu werden und der Canyon wird immer enger.

An einer Stelle, an der es scheinbar nicht mehr weiter geht, muss man durch große Felsen in die Tiefe steigen. Achtung: Ab hier gibt es kein Weg zurück mehr. Wer unten ist, ist unten. Ab hier beginnt der spannendste Teil des Canyons. Die Wände schlängeln sich durch Fels und sind so breit, dass man nur quer durch den Canyon gehen kann. Der Rucksack muss über den Kopf getragen werden oder längst neben einem. Die Füße quetschen sich in den Sandstein. Meine Kamera wurde einige Male von den rauen Felswänden geschrammt, ebenso wie meine Hose und der Rucksack. Die Tritte müssen gut platziert werden um nicht mit den Solen im Canyon stecken zu bleiben. Außerdem geht es an einigen der engsten Stellen etwas steiler nach unten. Der Schuh passt hier gerade so dazwischen. Wer hier auf Gegenverkehr trifft hat Pech gehabt. Es gibt einige Stellen an denen man bei Gegenverkehr ausweichen kann. Ansonsten muss man den Weg nach oben bzw. unten wählen. Wir waren zum Glück ganz alleine im Canyon.

Sobald man den Ausgang erreicht hat, verlässt einen das mulmige Gefühl. Der Canyon macht zwar eine Menge Spaß, aber man ist doch irgendwie wieder glücklich, draußen zu sein.

Man gelangt wieder zurück zum Eingang des Peek-A-Boo bzw. Dry Fork indem man nach links in den den Wash abbiegt und diesen bis zu den anderen beiden Canyons folgt. Wir haben jedoch einen anderen Weg genommen und sind wieder von oben in den Peek-A-Boo eingestiegen und dann in den Wash geklettert.

Dry Fork

Der Dry Fork ist ein gemütlicher Slot Canyon den man ohne große Anstrengung durchqueren kann. Beeindruckend sind hier die hohen Wände auf beiden Seiten. Wem die Klettertour zu anstrengend ist, der sollte den Dry Fork einfach mal besuchen. Dieser Slot Canyon ist ca. 800 Meter lang und endet im Coyote Wash. Die Wanderung kann von zwei Stellen aus begonnen werden. Zum einem geht man vom Ausgangspunkt des Peek-A-Boo Canyons nach Westen und betritt den Canyon. Der Eingang ist definitiv unübersehbar. Die etwas längere Wanderung startet von derHole in the Rock Road. Dort wo die Straße den Coyote Wash kreuzt parkt man sein Auto und folgt den Wash aufwärts. Nach etwa 3km erreicht man den Eingang des Dry Forks.

Der Dry Fork war unserer letzter Slot Canyon des Tages und er ist der ideale Ort um einen solchen Tag ausklingen zu lassen.

Wetter

Es war mit 35°C wieder recht warm und es gab viel Sonne. Am Horizont regnete es jedoch. Zum Abend hin zogen ein paar leichte Wolken auf. Dieses Foto entstand aus dem Auto heraus:

Regenbogen im GSENM

Unterkunft

Die Nacht wurde wieder im im Circle D Motel in Escalante verbracht.

GPS-Track und Route

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