Private Webseite von Andreas Möller

Sian Ka'an

Datum: 22.02.2014

Das Sian Ka'an Biosphärenreservat zählt zu den UNESCO Weltnaturerben und ist das größte Naturreservat Mexikos. Der Nationalpark befindet sich süd-westlich von Tulum auf der Halbinsel Yucatán. Sian Ka'an beherbergt eine Vielzahl von Tierarten wie Krokodile, Seekühe, Jaguare, Pumas, Affen und verschiedene Vogelarten. Das Wort Sian Ka'an bedeutet soviel wie "Geburt des Himmels".

Die Hauptroute durch das Reservat beginnt in Tulum, führt über die Halbinsel Boca Palia und endet in einem kleinen Fischerdord Namens Punta Allen. Für die Route sollte man genug Zeit einplanen, da die Straße auf der Halbinsel nicht befestigt ist. Wir sind aber zuerst in die kleine Siedlung Muyil gefahren, um die Chunyaxché-Lagune zu besuchen.

Chunyaxché-Lagune

Wir fuhren also in den kleinen Ort Muyil. Hier befinden sich auch Maya-Pyramiden. Die Pyramiden waren jedoch nicht das Ziel unseres Besuches. Etwa 250m hinter der archäologischen Stätte der Muyil-Pyramiden biegt man links in einen kleinen unbefestigten Weg ab. Die Straße führt durch den Dschungel direkt zu einem kleinen Hafen, dem Zubringer der Chunyaxché-Lagune.

Von hieraus aus führt ein enger Kanal durch die Chunyaxché-Lagune vorbei an einer alten Maya-Ruine. Würde man den Kanal weiter folgen, landet man letztendlich im Atlantischen Ozean.

Wir haben unser Auto am Hafen geparkt und die Guides (alle Mayas) kamen schon auf uns zu, um uns Bootstouren anzubieten. An den genauen Preis kann ich mir nicht mehr erinnern, aber ich glaube, dass die Tour ca. 30€ gekostet hat.

Das Sian Ka'an Reservat besteht aus riesigen Mangroven-Wäldern und der Kanal aus kristallklaren grün gefärbtem Wasser. Mit dem Motorboot fuhr unser Guide durch die engen Kanäle der Lagune. Er war sichtlich stolz darauf, wie schnell und präzise er das Boot durch den engen Kanal navigieren konnte. Wir durchquerten 2 größere Seen, wobei ich mich jedes mal frage, wie unser Guide die engen Kanaleinfahrten im Dickicht der Mangroven ausfindig machen konnte.

Schließlich erreichten wir unser Ziel: Eine alte Maya-Ruine. Unser Guide erklärte uns, dass die Ruine damals als Grenz- und Handelsposten gedient habe.

Nachdem wir die Maya-Ruine besichtigt hatten, wurden wir ins Wasser gelassen. Der Maya-Kanal hat eine natürliche Strömung die in Richtung Meer fließt. Wir bekamen jeweils noch eine Schwimmweste, auf die wir uns legen sollten. So kann man ohne Anstrengungen auf dem Wasser schwimmen und sich mit der Strömung treiben lassen. Das Wasser ist nicht sehr tief und man kann problemlos stehen.

Die Strömung treibt einen durch dicht bewachsenes Grasland und Mangroven. Am "Ende" des Kanals erwartete uns bereits der Guide, um uns aus dem Wasser zu fischen. Andernfalls würden wir sicherlich an einer Kilometer-weit entfernten Flussmündung auf den Atlantik treffen. Über einen Holzsteg ging es zurück zum Boot.

Auch wenn das Sian Ka'an Reservat die Heimat von großen Krokodilen ist, braucht man hier keine Angst zu haben in der einsamen Natur auf welche zu treffen. Die Krokodile halten sich im Brackwasser in der Nähe des Ozeans auf. Im Maya-Kanal der Chunyaxché-Lagune fließt Süßwasser.

Boca Palia Halbinsel

Nach unserem Ausflug mit dem Boot sind wir zurück in Richtung Tulum gefahren. An der "großen Kreuzung" in Tulum bogen wir nach rechts auf die 109 in Richtung Süden ab. Von hieran führt der Weg stets geradeaus bis man den Sian Ka'an Nationalpark erreicht. Man betritt die Halbinsel Boca Palia. Die Insel gehört zum Sian Ka'an Nationalpark und der Eintritt in den Nationalpark kostet ein paar wenige Pesos. Auf der Halbinsel fährt man auf einer unbefestigten Straße mit vielen Schlaglöchern. Das Auto kommt hier nur langsam voran, daher sollte man für einen Besuch mehrere Stunden Zeit einplanen.

Am Ende der 109 befindet sich das Fischerdorf Punta Allen. Wir fuhren jedoch nicht bis zum Dorf, sondern hielten auf etwa der Hälfte der Strecke vor einer Brücke. Von hieraus hat man einen Ausblick auf die Lagune sowie das Meer. An dieser Stelle treffen Süßwasser und Salzwasser aufeinander.

Als wir die Brücke erreichten, überraschte uns ein kräftiger aber kurzer Regenschauer. Auf der Brücke standen schon einige wenige Besucher und einheimische Fischer. Sie beobachteten ein riesiges Krokodil, das mitten im Brackwasser hin und her schwamm, ein Stammgast im Sian Ka'an Nationalpark. Das ausgewachsene Krokodil maß ganze 6 Meter. Ein weiteres kleineres Krokodil tauchte auf und machte es sich zwischen den Mangroven gemütlich. Hierbei handelte es sich um ein Jungtier, das nur 3 Meter lang war. Nachdem wir die Krokodile einige Zeit lang beobachteten, zogen sie sich in die Lagune zurück. Unter uns schwamm ein Karibik-Manati, scheinbar völlig unbeeindruckt von den Krokodilen, im Wasser herum. Ein Manati ist eine Seekuh. Im hinteren Teil der Flussmündung zucke immer wieder ein großer Fisch aus dem Wasser heraus. Man konnte seine Rückenflosse sehen. Die anwesenden Mexikaner meinten, dass es sich bei dem Fisch um einen Barracuda handele. Außerdem konnten wir neben den großen Tieren noch kleinere Eidechsen und viele Vogelarten, hauptsächlich Pelikane, beobachten.

Neben den wenigen Tier-Beobachtern trafen wir auch auf einheimische Fischer. Ein paar Familien standen am Rand der Brücke und zogen überwiegend Krabben aus dem Wasser heraus. Einer der Mexikaner präsentierte uns stolz seinen Fang.

Wetter

Es war mit bis zu 28°C den ganzen Tag über recht warm. Der Himmel war überwiegend blau und nur leicht bewölkt. Auf dem Weg durch Sian Ka'an überraschte uns ein kräftiger aber kurzer Regenschauer auf dem wieder die Sonne folgte.

Unterkunft

Wir haben in Playa del Carmen im Fusion Beach Hotel übernachtet.