Venerato Gorge
28.06.2018
Unweit des unscheinbaren Dorfes mit dem Namen Venerato befindet sich eine Schlucht, auf die wir durch Fotos im Internet aufmerksam geworden sind. Leider findet man im Internet nur spärliche Informationen zur sogenannten Venerato Gorge. Also haben wir die Schlucht auf eigene Faust erkundet.
Die Venerato Gorge befindet sich südlich vom Dorf Venerato und ist nur etwa 500 Meter lang. Sie enthält ganzjährig Wasser. Leider ist es hier sehr dreckig, da die Abwässer des Dorfes in den Fluss geleitet werden. In der Schlucht selbst liegt überall Müll und Abfall. Hoffentlich ändert sich das in Zukunft. Ein Besuch lohnt sich trotzdem!
Anfahrt
Das Dorf Venerato befindet sich etwa 20km südlich von Heraklion auf Kreta und ist über die Straße, die von Heraklion nach Agia Galini führt, einfach zu erreichen. Wir haben unser Auto im Osten des Dorfes geparkt. Die genaue Parkposition ist unten angegeben. Von hieraus führt ein steiler Weg hinab ins Tal. Dieser Weg ist nur mit einem Geländewagen befahrbar und sollte daher lieber zu Fuß gegangen werden.
GPS-Position: Parkplatz in VeneratoMan folgt den Weg an einem Haus vorbei, bis man vor einer Weggabelung steht. Hier geht man nach rechts und folgt dem Pfad, bis man vor einer Kirche steht, der Agia Fanouris. Nun befindet man sich am östlichen Eingang der Venerato Gorge.
GPS-Position: Eingang Veneratio GorgeDie Wanderung beginnt nicht am Fluss. Wer sich dennoch versuchen möchte, der darf sich durch das dichte Dickicht schlagen. Der richtige Weg beginnt hinter der Kirche. Hierfür geht man die Treppenstufen auf das Plateau der Kirche hinauf und folgt den Weg durch einen kleinen Garten hindurch. Ich habe den Weg im unteren Foto mit einem weißen Pfeil markiert.
Dieser Weg endet direkt am Eingang der Felsspalte. Es dauert auch nicht lange bis man diese erreicht.
Felsspalte
Die enge Schlucht kann man nur betreten, wenn man durch das Wasser watet. Wir zogen also unsere Schuhe aus und gingen vorsichtig barfuß hinein. Das Wasser stand uns bis etwas über die Knie und der Untergrund ist lehmig und rutschig. Mit etwas Vorsicht ist diese Passage jedoch kein Problem. Die Felswände und die mit Wasser gefüllten Kammern im inneren der dunklen Schlucht erinnerten uns ein wenig an die Slotcanyons aus dem süd-westen der USA.
Nach nur wenigen Metern standen wir vor einem mit Wasser gefülltem Becken. Hier endete unsere Wanderung auch schon. Leider sah das Wasser wenig appetitlich aus und der Müll sammelte sich im Becken. Wir hatten absolut keine Lust zu testen, wie tief es hier ist. Gerne hätten wir gewusst, wie es weiter geht, doch das dreckige Wasser zwang uns zum Umkehren.
Aus anderen Berichten und Bildern im Internet lässt sich schließen, dass der Canyon noch ein ganzes Stück weiter geht. Es gibt wohl weiter westlich noch weitere enge Felsspalten durch die man sich quetschen muss. Wir vermuten, dass hinter dem dreckigen Becken sowieso eine Sackgasse ist, da wir einen Wasserfall hören konnten.
Karte mit allen wichtigen Wegpunkten
Die Suche nach einem weiteren Zugang
Nun haben wir zwar einen schönen Teil der Venerato Gorge erkundet, aber die Bilder im Internet zeigten, dass es noch einen weiteren Zugang geben muss. Wir haben einige Zeit damit verbracht diesen zu finden und fragten uns auch bei den Einheimischen durch. Die Antworten waren recht unterschiedlich. Einer meinte, dass es an einer Kirche einen Zugang gebe. Also sind wir zur Kirche gelaufen und fanden dort tatsächlich einen mehr oder weniger deutlichen Weg hinab. Dieser wurde jedoch recht steil und endete an einem Gitter. Sackgasse...
Eine weitere Möglichkeit, die uns in den Sinn kam, war der Zugang über die Brücke zwischen Avgeniki und Venerato. Auch hier kommt man nicht weiter, da es keinen Zugang in die Schlucht hinein gibt. Auch würde man hier durch tiefes Wasser laufen müssen.
Letztendlich verblieben wir dabei und fuhren zurück nach Heraklion. Später fand ich heraus, dass die Webseite CretanBeaches eine KML-Datei für Google Earth anbietet, in der ein Weg verzeichnet ist, den wir nicht probiert haben. Das heißt, wir kommen wieder.