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28.05.2016 - Regenbögen auf dem Pfaffenstein (Sächsische Schweiz)

Gestern, am Samstag dem 28.05.2016, war ich in der Sächsischen Schweiz nahe Dresden unterwegs, um ein wenig zu fotografieren. Ohne große Erwartungen fuhr ich also zuerst nach Hohnstein und am Abend erklomm ich den Pfaffenstein. Der Pfaffenstein ist durch seine Felsnadel, die Barbarine, bekannt.

Nach einem Snack an der Hütte auf dem Pfaffenstein, ging ich Richtung Barbarine. Doch diese sollte ich nicht vor Sonnenuntergang erreichen. Vom ersten Aussichtspunkt aus sah ich eine Gewitterzelle über dem Gohrisch. Ein Prachtexemplar.

Natürlich lies ich die Kamera erstmal für ein Zeitraffer knipsen. Nach einiger Zeit entwickelte sich aus den Gegensonnenstrahlen ein Regenbogenfragment. Das war um 18:20 MESZ. Das Gewitter kam direkt auf mich zu, aber verpasste die Pfaffensteine dann doch zum Glück nur knapp. Es hat nur leicht geregnet.

Und dann ging es los. Der Regenbogen gewann ganz plötzlich und unerwartet an Intensität und man konnte einen fast-dreiviertel Kreis sehen. Das war um ca. 18:55. Der Regenbogen war auch unterhalb des Horizontes sichtbar, jedoch eher schwach und "glitzernd". Irgendwie erinnerte mich das an die Einsnebelhalos.

Ein wenig später, tauchten starke Interferenzen im Primärbogen auf. Das war so gegen 19:15. Im rechten Bild wurde der Rot-Kanal des Fotos extrahiert und der Kontrast angehoben. Das sollten 5 Interferenzbögen sein. Wenn ich mir die USM so angucke, evtl. auch mehr. Das können aber auch Artefakte sein. Visuell waren nur 3 auszumachen.

Kurz auf die Uhr geguckt... 20:00 Uhr. Der Regenbogen ist immer noch zu sehen, unglaublich!

Erst um 20:35 MESZ verschwand auch das letzte schwache Teilstück des Regenbogens über dem Gohrisch. Aber auch nur, weil die Sonne hinter dem Horizont zu verschwinden begann.

Wer auf die Zeitangaben geachtet hat, der wird bemerkt haben, dass der Regenbogen ziemlich lange sichtbar gewesen sein muss. Und ja: Ich habe den Regenbogen ganze 2 Stunden und 15 Minuten am Stück gesehen! Der Grund war wohl, dass sich die Zelle kaum in ihrer Position bewegt hat.

Die Barbarine hab ich dann doch noch kurz nach Sonnenuntergang gesehen.