Private Webseite von Andreas Möller

14.08.2011 - Kollita Gorge

Beschreibung und Anfahrt

Kollita Gorge ist eine der zahlreichen Schluchten auf Kreta mit Tunnel und Felstor als Hauptattraktion. Am Morgen des 14. August 2011 machten wir uns auf den Weg um das Felstor von Kollita Gorge, einer Schlucht in Kreta zu begutachten.

Kollita Gorge

Eigentlich heißt Kollita Gorge so viel wie "Zwei Schluchten zusammen". Auf der Übersichtskarte kann man auch erkennen, dass das Gebiet aus zwei Schluchten besteht. Beide wurden nach den anliegenden Dörfern benannt. Die westliche Schlucht heißt demnach "Kato Poros Gorgre" und die östliche Schlucht heißt "Mountros Gorge". Dennoch wird häufig der Begriff "Kollita Gorge" für den westlichen Canyon verwendet. Vermutlich einfach nur, weil er berühmter ist. Das Ziel unserer Tour sollte deshalb auch nur das Felstor vom Kato Poros Gorge sein.

Es gibt mehrere Möglichkeiten den Kollita Gorge zu erreichen. Wenn ich Kollita Gorge schreibe, dann meine ich die westliche Schlucht.

Möglichkeit 1: Über Mountros und Nisi

Man fährt mit dem Auto bis nach Roustikia, einem größeren Dorf. Südlich von Roustikia liegt das Dorf Mountros. Wenn man Mountros jetzt nach Norden hin verlässt, muss man scharf links abbiegen. Die besagte Kurve führt auf eine Schotterpiste welche gleich steil den Hang hinunter geht. Obwohl ein Geländewagen vom Vorteil wäre, haben wir uns getraut den Weg mit userer "Klapperkiste" zu befahren. Von hieraus sind es gute 4 bis 5 Kilometer bis man den Eingang zum Kollita Gorge erreicht. Man kommt an einem Verlassenen Dorf namens Nisi vorbei. Wir sind allerdings auf halben Weg umgedreht weil wir unserem Auto die Tortur nicht weiter antun wollten und wir wussten nicht wie lange es noch bis zum Gorge dauern würde. So haben wir einen anderen Weg zum Eingang gesucht.

GPS-Position: Abbiegung von Mountros in Richtung Kollita Gorge GPS-Position: Verlassenes Dorf

Möglichkeit 2: Über Kato Poros

Man fährt von Argyropoli aus in Richtung Norden. Kurz nach der Abfahrt zu den Quellen von Argyropoli findet man einen Wegweiser nach Kato Poros. Die Straße bis nach Kato Poros ist geteert und erspart einem die Tortur welche man von Mountros aus erlebt. Ist man in Kato Poros angekommen, sucht man sich eine Parkposition und geht zu Fuß weiter. Unsere Parkposition befand sich am südlich Teil des Dorfes. Aber fragt lieber nach ob ihr hier parken dürft. Wir haben die Einheimischen auch nach dem Weg gefragt und wurden freundlich geholfen. Der Fußweg beginnt am Ende vom Dorf. Man muss aufpassen, dass man den kleineren Weg welcher nach links abbiegt nimmt, nicht den Hauptweg. Diesem Weg folgt man, bis man zum Eingang von Kollita Gorge gelangt. Zwischendurch muss man auf die Schotterstraße wechseln und man kommt an einer Quelle vorbei, welche von Menschenhand ummauert wurde.

GPS-Position: Der Wanderweg von Kato Poros aus GPS-Position: Scharfe S-Kurve und Beginn der Schotterpiste GPS-Position: Quelle

Am nördlichen Eingang vom Kollita Gorge gibt es eine kleine Hütte mit Informationstafel. Hier kann man verschnaufen. Die Tafel sagt, dass man ca. 3 Stunden benötigt um den Gorge zu durchqueren. Das kann ich leider nicht beurteilen, da wir nur bis zum Tor vorgedrungen sing. Die GPS-Koordinaten von Eingang lauten:

GPS-Position: Haupteingang der Kato Poros Gorge

Die Informationstafel ist in Griechisch und Englisch verfasst und hat eine Karte der beiden Schluchten sowie Bilder in schwarz-weiß. Der Eingang ist durch ein Tor versperrt welches allerdings nicht verschlossen ist. Man muss es einfach zur Seite schieben, durchgehen und hinter sich wieder schließen. Ich vermute das Tor dient dazu, die Schafe und Ziegen davon abzuhalten einfach aus Ihren Gebiet zu laufen.

Und dann geht es auch schon rein in den Gorge.

In der Kollita Gorge

Die Wanderung ist nicht besonders anspruchsvoll und ist auch durch ungeübte Wanderer leicht zu bewältigen. Es gibt zwei oder drei Passagen wo man große Steine überwinden muss. Hier ist es vom Vorteil, wenn man etwas größer ist. Jedoch sind diese Stellen kein Hindernis. Für die Wanderung braucht man eigentlich keinen besonderen Sonnenschutz, da es sehr viele Bäume gibt die Schatten spenden. Doch man sollte selbstverständlich genug Wasser dabei haben und festes Schuhwerk tragen.

Zuerst sieht der Kollita Gorge gar nicht nach einer Schlucht aus, weil man einem kleinen Flussbett folgt welches von Bäumen umgeben ist. Als wir dort waren, hat der Fluss kein Wasser geführt. In den Wintermonaten wird es jedoch anders aussehen. Die Seiten sind recht flach und man erkennt keine Steilwände. Doch je weiter mach Richtung Süden wandert, desto steiniger und steiler werden die Wände. Auf dem Weg zum Felstor gibt es eine Menge Sachen zu entdecken. Die Bäume im Kollita Gorge zeigen sehr interessante Strukturen auf. Zum Beispiel habe ich einen Baum gesehen der einfach in einen Stein hineingewachsen ist. (siehe unten 2. Foto) Oder besser gesagt, er hat den Stein einfach in sich aufgenommen.

Auf dem Weg zum Felstor werden die Steine immer größer bis man schließlich zu einer Stelle kommt an dem der Boden nur noch Gestein besteht. Hier wachsen kaum noch Bäume und der Boden ist beschaffen wie man es aus dem Gebirge kennt. Besonders Interessant sind die schrägen Felsen welche aus dem Boden herausragen. Wenn man das Foto sieht, denkt man, dass die Kamera gedreht wurde. Nein, die Felsen stehen alle parallel zueinander und im Winkel von ca. 30° zum Horizont. (siehe 3. Foto oben) Außerdem ist mir ein ziemlich merkwürdiger Stein aufgefallen, welcher sehr stark an das Logo von "The Punisher" erinnert. (siehe 4. Foto oben) Ein anderer Stein sieht mit etwas Fantasie aus wie der Kopf einer Ziege mit Hörnern und Bart. Wenn man die schiefen Felsen erreicht, dann ist es auch nicht mehr weit bis zum Ziel. Nachdem man um eine weite Rechtskurve gewandert ist, sieht man schon die markanten Steilwände. Hier markiert ein riesiger Fels, welcher mitten im Weg zu liegen scheint, den Wanderweg mit einem schwarz-gelben Zeichen. Auf der rechten Seite sieht man wie das Wasser eine große Kuhle in den Fels gefräst hat. Gleich dahinter befindet sich das markante Felstor.

Am Felstor angekommen kann man sich erst einmal in aller Ruhe umgucken und rasten. Hier gibt es eine Menge zu sehen. Der Felsspalt wurde vom Wasser ausgespült und hat große Ähnlichkeit mit einem Slot-Canyon. Dennoch kann man die Kato Poros Schlucht nicht mit einem Slot-Canyon vergleichen, zumal die Enge der Kato Poros Schlucht nur ca. 20 Meter beträgt. An der engsten Stelle ist der Spalt ungefähr 3 Meter breit. Im Inneren herrscht eine tolle Akustik die stark an eine Kirche erinnert.

Das Fotografieren ist hier sehr schwierig, da die Lichtverhältnisse zu Mittag alles andere als optimal sind. Die Sonne steht direkt über dem Spalt. Das Innere der Schlucht von Kollita Gorges ist im Vergleich ziemlich dunkel. Das führt zu sehr starken Kontrasten. Die besten Fotostunden sind defintiv am frühen Morgen oder späten Abend.

Hier noch die GPS Position der Enge mit dem Felstor:

GPS-Position: Felstor der Kollita Gorge

Hinter dem Felstor ist aber noch lange nicht Schluss. Hat man die Felsen durchquert entdeckt man am anderen Ende einen Stein in Form einer Pyramide. Ich habe ihn deshalb einfach "Pyramidenstein" getauft. Auf der westlichen Seite befindet sich eine kleine Höhle welche über einen Kletterpfad zu erreichen ist. Es war nicht ganz einfach hoch zur Höhe zu laufen, da es ziemlich steil bergauf geht. Aber zum Glück wurde hier ein Zaun installiert an dem man sich festhalten kann. Die kleine Grotte (nicht wirklich als diese zu bezeichnen) erinnert dennoch an eine Tropfsteinhöhle. Die Ablagerungen bilden interessante Formen. Zur Entstehen kann ich wenig sagen. Die Höhle wurde definitiv durch Wasser geschaffen. Aber die Ablagerungen scheinen durch kalkhaltiges Regenwasser geformt worden zu sein.

Das erste Foto ist leider verwackelt, aber es ist das einzige Foto was ich geschossen habe, welches den Eingang zur Höhle zeigt.

Nichts desto trotz war hier leider das Ende unserer Reise. Wir wollten noch nach Plakias runter und mussten am Abend in Rethymno sein. Also sind wir umgedreht und zurück nach Kato Poros gelaufen. Sicherlich wäre es interessant gewesen weiter zu laufen und auch den zweiten Canyon "Mountros Gorge" zu erkunden. Leider fehlte hier die Zeit. Dennoch war es eine schöne Wanderung die alles im allem 2 Stunden und 30 Minuten gedauert hat. Der Rest wird vielleicht irgendwann einmal nachgeholt!

Zum Schluss möchte ich noch eine Datei für Google Earth mit den wichtigsten Wegpunkten und Tracks bereitstellen.

Wegpunkte in Google Earth (64.11 KB)