Private Webseite von Andreas Möller

Totale Mondfinsternis am 27. Juli 2018

Am 27. Juli 2018 fanden gleich zwei besondere Himmelsereignisse statt. Zum einem ereignete sich die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts und zum anderem stand in dieser Nacht der Mars in Opposition zur Erde. Das war Anlass für uns, dieses einmalige Himmelsschauspiel unter besten Bedingungen beobachten zu wollen. Schon seit April stand unsere Planung für Namibia. Wir haben uns hierfür die Hakos Farm süd-westlich von Windhoek als Beobachtungsort ausgesucht. Die Farm ist für einen absolut dunklen Nachthimmel berüchtigt und lockt jedes Jahr unzählige Hobby-Astronomen und Sternguckern nach Namibia.

Wir selbst kamen am Vorabend der Mondfinsternis etwas verspätet auf der Hakos Farm an, wurden aber von Waltraud Straube, der Gastgeberin, herzlich in Empfang genommen. Das ist nicht selbstverständlich gewesen, denn auf der Farm war es ungewöhnlich voll und dementsprechend auch chaotisch. Eine deutsche und eine spanische Reisegruppe waren vor Ort. Außerdem trafen wir Kollegen von der Internationale Amateursternwarte (IAS) an. Wolf-Peter Hartmann (IAS) erkannte uns beim gemeinsamen Frühstück am AKM-Logo und war sichtlich begeistert, die Gesichter zu den Namen, die er aus unserem Forum kannte, in Natura zu sehen. So spendete uns Wolf eine exklusive Privatführung durch die Hakos Sternwarte und bot uns die große Ehre an, während der Mondfinsternis auch mal durch die “dicken Rohre” gucken zu dürfen.

Wir positionierten uns auf ein ruhiges Feld zwischen der Farm und der Sternwarte. Kurz nach dem Abendessen begann auch schon das Naturschauspiel und der Mond tauchte langsam und unscheinbar in den Halbschatten der Erde ein, bis er schließlich ab 20:25 Ortszeit vom Kernschatten angefressen wurde und sich unaufhaltsam immer weiter verfinsterte. Knapp eine Stunde später befand sich der Mond komplett im Schatten der Erde, Totalität!

Konnte man sich im Mondlicht noch orientieren, war es jetzt schwer sich in der komplett verdunkelten Umgebung zurechtzufinden. Nur der rost-braune Mond stand neben dem hellen und rot leuchtenden Mars am Himmel. Ein tolles Erlebnis! Uns brachte aber der gewaltige und unglaublich schöne Anblick der Milchstraße so sehr ins Staunen, dass Mond und Mars beinahe in den Hintergrund gerieten. Diesen absolut klaren Sternenhimmel, wie hier oben in den Bergens Namibias, sieht man leider nur sehr selten auf der Welt. Der Schütze und der Skorpion standen direkt über uns. Inmitten strahlte Saturn, darunter der verfinsterte Mond zusammen mit Mars. Mit einem Feldstecher konnten wir unzählige Sternhaufen und sogar lichtschwache Galaxien (Messier 82 und Centaurus A) sehen. Da geriet die Mondfinsternis fast in Vergessenheit. Glücklicherweise hatten wir ganze 103 Minuten Zeit, um die Totalität zu beobachten.

Das Schauspiel wurde von unzähligen Meteoren begleitet. Meine Kamera konnte sogar eine helle Feuerkugel am südlichen Horizont einfangen.