27.08.2012 - Zion NP - Angels Landing
Auf zum Angels Landing
Der Angels Landing (dt. Landeplatz der Engel) ist ein 370 Meter hoher Fels im Zion NP. Tägliche wandern hunderte Besucher auf die Spitze, um die Aussicht zu genießen.
Unser Ausgangspunkt war das Visitor Center. Von hier aus fährt ein kostenloser Shuttle-Bus tief in den Zion NP zu den einzelnen Ausgangspunkten der Wanderungen. Die Shuttle-Busse sind klimatisiert und aus den Lautsprechern erfährt man interessante Informationen über den Ort an den man sich befindet. Die Haltestelle für den Angels Landing hieß "The Grotto". Von hieraus überquert man den Fluss und folgt am Ende der kleinen Brücke den Weg nach rechts. Jetzt geht es schön gemütlich in Richtung Angels Landing. Auf dem Weg hat man immer einen tollen Ausblick auf den Fels. Wer früh aufbricht, der wandert im Schatten des Zion Canyon, hat aber auch Probleme den Angels Landing abzulichten. Das kann aber auf dem Rückweg nachgeholt werden. Gegen Mittag steht der Fels komplett im Licht der hoch stehenden Sonne.
Je näher man an den Fels kommt, desto mehr rattert es im Gehirn: "Da geht es rauf? Oh Gott, ist das hoch". Direkt vor einem klafft eine steile Felswand empor. Diese muss natürlich über Serpentinen erklommen werden. Doch bevor wir diese angegangen sind, gab es erst einmal eine Pause. Ich empfand den ersten Aufstieg an der steilen Felswand als anstrengendste Passage der Wanderung. Die Steigung scheint niemals enden zu wollen. Auf dem Rückweg kann man von ganz oben ein tolles Foto schießen, welches den beeindruckenden Aufstieg zeigt. (Foto unten) Der Grund hierfür liegt wieder an der Sonne. Die Serpentinen liegen am Morgen im Schatten.
Nach dem ersten Aufstieg folgt man einem recht einfachen und langgezogenen Weg geradeaus. Hier geht es direkt durch eine Schlucht durch. Am Ende kommt der vorerst letzt Aufstieg. Ähnlich wie die Serpentinen am Navajo Trail im Bryce Canyon geht es hier durch eng gewundene Kurven bergauf. Merkwürdiger Weise trifft man hier fast nur auf deutsche Touristen. Ein paar Franzosen haben wir getroffen, aber sonst wirklich nur Deutsche.

Oben angekommen sollte man sich erst einmal überlegen ob man weiter wandern möchte. Jetzt geht es nämlich einen schmalen Grad hoch bis zur Spitze des Angels Landing. Angsthasen können hier noch mal ihr kleines Geschäft verrichten. Es gibt Toiletten und ein weiteres Hinweisschild, dass seit 2004 sechs Wanderer in den Tod gestürzt sind. Aber wer es bis hier hin geschafft hat, der wird es auch bis zur Spitze schaffen.
Der Grad sieht gefährlicher aus als er ist. Wer hier abstürzt, der muss wirklich sehr leichtsinnig gehandelt haben. Die engste Stelle ist wirklich gerade mal einen Meter breit, aber es gibt überall Ketten um sich festzuhalten. Außerdem merkt man nicht viel von den Abgründen auf der linken und rechten Seite. Trittfeste Schuhe sind natürlich ein Muss und das Wetter sollte auch mitspielen. Bei Sturm, starkem Regen oder Eis/Schnee ist die Wanderung definitiv zu unterlassen! Baumwurzeln können als Tritthilfe genutzt werden und unterstützen die Ketten. Auf dem Weg nach Oben gibt es immer wieder breite Stellen, wo man sich bequem im Schatten der Bäume und Felsen erholen kann, bevor man am Ende ganz nach Oben gelangt. Dabei ist auf den "Gegenverkehr" zu achten, gerade wenn Kinder sich an einem vorbeischlängeln wollen und links und rechts ein Abgrund ist. Das sollte aber kein wirkliches Problem darstellen.
Nach dem letzten paar Metern kann man dann endlich die sagenhafte Aussicht genießen. Wir haben uns viel Zeit genommen. Die Sonne wandert am Himmel und ändert die Licht- und Schatten-Stimmung ständig. Der Blick zurück lässt einen den Mund offen stehen. Von hier aus sieht der Aufstieg am schmalen Grad noch viel beeindruckender aus als von unten.
Der Rückweg ist wesentlich einfacher als der Aufstieg, es geht ja bergab. Wir freuten uns heimlich über die schwitzenden Wanderer, die noch die Serpentinen hinauf mussten. Beim Abstieg haben wir uns zeit genommen um mehrere Fotos zu schießen. Die Sonne steht zur Mittagszeit ideal und erhellt den letzten Abstieg. Auch der Angels Landing erstrahlt jetzt im Sonnenlicht.
Red Canyon
Die Reise wurde in Richtung Osten fortgesetzt. Das Ziel des nächsten Tages war der berühmte und wunderschöne Bryce Canyon. Doch bevor man dort ankommt, durchquert man zwangsweise den Dixie National Forest samt Red Canyon. Wer hier einfach durchfährt, verpasst eine ganze Menge. Gleich am Eingang des Divie National Forest wird man von roten Hoodoos begrüßt. Wir haben eine Einbuchtung danach Halt gemacht und sind ein wenig durch die roten Felsen gewandert. Es gibt natürlich noch viele andere Trails die man bewandern kann. Dafür informiert man sich einfach im Visitor Center.
Die Krönung der Straße sind zwei kleine Tunnel durch den roten Fels durch. Das Wort "Steinbrücken" trifft es sicherlich passender.
Wetter
Der Tag war warm und sonnig. Gegen Mittag zogen wieder ein paar leichte Wolken auf. Doch das schlimmste Wetter hatten wir in der Nacht. Das Thermometer zeigte stolze 8°C und da wir in einem Zelt schliefen war es das wirklich angenehm.
Unterkunft
Unsere Unterkunft war ein Tipi-Zelt im Rubys Inn Campground. Das Zelt war groß und sehr geräumig. Es bietet Platz für mindestens 6 Personen. Die Nacht war mit 8°C sehr kalt, so dass wir uns entschieden im Auto zu schlafen. Die Sitzheizung lief von Mitternacht bis zum nächsten Morgen. Danach gab es ein böses Erwachen... das Auto sprang nicht an.